LARS Lernen auf Reisen-Schule

Der BFI e.V. ist Schulträger dieser Ergänzungsschule.

 

Der Besuch einer Schule stellt die Kinder beruflich Reisender – wie z.B. von Schaustellern, reisenden Handwerkern, Binnenschiffern und Zirkusartisten – und ihre Lehrer vor besondere Herausforderungen. Da die Kinder während der bis zu zehn Monate dauernden Reisesaison stets nur kurze Zeit am selben Ort verweilen, müssen sie in kurzen Abständen die Schule wechseln. Damit verbunden sind u.a. häufige Wechsel von Lehrkräften und die Konfrontation mit unterschiedlichen Unterrichtsmethoden und Unterrichtsinhalten sowie einer Vielfalt von Schulbüchern. Ein kontinuierliches Lernen ist für sie damit kaum möglich.


Während der Reisezeit werden die Schülerinnen und Schüler jeweils einer Stützpunktschule zugeordnet, in deren Nähe sich die Familie aufhält. Dabei besuchen sie nicht selten mehr als 40 verschiedene Schulen in allen Bundesländern und dem benachbarten Ausland. Für eine gewisse Kontinuität des Lernprozesses sorgen Bereichslehrkräfte, die als mobile Lehrkräfte in festgelegten Regionen tätig und so als Lernbegleiter für die Schüler aktiv sind. Die tatsächlich zur Verfügung stehende Lernzeit reduziert sich jedoch häufig auf deutlich unter die Hälfte der Lernzeit, die anderen Schülerinnen und Schülern zur Verfügung steht.

 

Im Regierungsbezirk Detmold gibt es für diese mobilen Schülerinnen
und Schüler ein besonderes Bildungsangebot: die „Lernen auf Reisen“-Schule (kurz LARS), durch die ergänzende sowie zum Teil neue Lernangebote für Schülerinnen und Schüler auf Reisen bereitgestellt und die Möglichkeiten zu strukturiertem Lernen verbessert werden. Mit individuellen Förderplänen und virtueller Verbindung zu ihren persönlichen Lernbegleitern in LARS üben und vertiefen die Schülerinnen und Schüler ihre Lernangebote.

Als Basisplattform für das Projekt wird der im Schuleinsatz bewährte Server bid-owl (Bildung im Dialog – Ostwestfalen-Lippe) eingesetzt. Diese Plattform ist zunächst für den Einsatz in gewöhnlichen Schulen konzipiert. Sie ermöglicht es Schülern und Lehrern, auf Dokumentenbasis kooperativ miteinander zu arbeiten und Arbeitsergebnisse gezielt für bestimmte Benutzergruppen oder auch für die Öffentlichkeit bereitzustellen.


Für die „Lernen auf Reisen“-Schule sind einige Funktionen der Plattform –
wie die Möglichkeiten zum Austausch von Dokumenten, die nur für die jeweils Beteiligten sichtbar sind – von besonderer Bedeutung. Die Verteilung von Materialien wird dabei auch durch RSS-Feeds und Podcasts unterstützt. Zusätzlich werden elementare Hilfsmittel zur Koordination und Kommunikation wie Foren und Kalender angeboten.


Die Schüler der „Lernen auf Reisen“-Schule lernen an unterschiedlichsten Orten, während des Aufenthalts in einer fremden Stadt beispielsweise im Wohnwagen der Familie. Um einen jederzeitigen Zugang zu den für sie individuell bereitgestellten Materialien sicherzustellen und die Kommunikation mit dem Betreuungslehrer zu ermöglichen, ist ein Netzwerkzugriff notwendig. Die Schüler wurden daher mit Notebooks ausgestattet, die über UMTS in Verbindung mit einer Flatrate verfügen.

 

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